Lesenacht im Schulhaus Lehn

Plaudern mit den Mitschülern bis spät in die Nacht, lesen bis die Augen zufallen, Übernachtung und Frühstück in der Schule – Unterricht mal ganz anders.

Voller Aufregung und eingedeckt mit Schlafsack, Kuscheltieren und einer Taschenlampe trafen sich am Freitag, dem 14. Mai 2004 zwanzig Schülerinnen und Schüler der 1. – 3. Klasse im Schulhaus Lehn zu ihrer langersehnten Lesenacht. Viel hatten sie sich für diese Nacht vorgenommen. Dies schien auch das Gepäck einzelner Kinder zu dokumentieren, das hinsichtlich seines Umfanges eher auf eine Himalaya-Expedition als auf eine Nacht im Schulhaus hindeutete. Allein der Kuscheltierpark hatte einen rekordverdächtigen Umfang.

Bevor das Mitgebrachte aber für die nächsten Stunden versorgt werden konnte, ging es zunächst nach Escholzmatt, wo Bibliotheksleiter Pius Ruckstuhl den Lehner Bücherwürmern die Bibliothek erklärte. Seine verständlichen und auf die Zielgruppe gut abgestimmten Ausführungen sorgten dafür, dass auch für Bücherei-Neulinge die verschiedenen Signaturen und Standorte schnell verstanden waren. Nach etwa einer Stunde waren sämtliche Bücher für die Lesenacht ausgewählt.

Nach dem Abendessen (dem Anlass entsprechend Buchstabensuppe) konnten die Kinder endlich ihr Nachtquartier im Schulzimmer beziehen. Anschliessend las Klassenlehrer Daniel Terre den ersten Teil einer Geschichte vor, die im Verlauf des Abends stündlich fortgesetzt wurde und so immer wieder für gemeinsame Zusammenkünfte – zuletzt sogar am Lagerfeuer auf dem Schulhof – sorgte.

Hauptprogrammpunkte waren allerdings die im Schulhaus über mehrere Zimmer verteilten Bastel- und Vorleseangebote, die über viele Stunden von fleissigen Helferinnen geleitet wurden. So konnten Lesezeichen für die eigenen Leseaktivitäten gebastelt werden, das Krimizimmer bot spannende Geschichten von Nik Nase und seinen Detektivkollegen. Im Märchenzimmer konnte man den klassischen Erzählungen der Brüder Grimm lauschen. Der Raum für Verschiedenes bot ein buntes Sammelsurium unterschiedlicher Kindergeschichten. Wer in dieser Auswahl nicht das geeignete Angebot fand, hatte die Möglichkeit, in der „Leseecke“ sein aus der Bibliothek mitgenommenes Buch zu lesen. Zudem hatte natürlich das Schulzimmer als Schlafplatz seinen Reiz, wo mit Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen werden konnte.

Gegen 3.00 Uhr war es dann endlich Zeit zum Schlafen. Die letzten vier Kinder einigten sich auf einen gemeinsamen Sieg im inoffiziellen Aufbleibwettbewerb. Die bis dahin tapferen Vorleser konnten so auch noch ein paar Stunden Schlaf geniessen, bevor am nächsten Morgen das gemeinsame Frühstück mit den Eltern die Lesenacht abrundete. Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Lesenacht ein ganz besonderes Erlebnis war, das sicherlich einmal wiederholt werden müsse. Die 1. – 3. Klasse der Schule Lehn bedankt sich noch einmal ganz herzlich bei allen, die diese Nach zu diesem besonderen Ereignis gemacht haben. Allen voran den Helferinnen Antonia Duss, Hanni Stadelmann, Julia Stadelmann, Maria Stadelmann, Andrea Wicki und Patrizia Wicki.